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Quartierzentrum Wesemlin, Luzern

Adresse:

Bauträgerschaft:

Architektur:

Bauperiode:



Abendweg / Landschaustrasse, 6006 Luzern

Katholische Kirchgemeinde Luzern

Büro Konstrukt Architekten, Luzern

2019 – 2021



 

(Foto: Hindernisfreie Architektur)


Erschliessung des Gebäudes. Bequemere Alternative: Das am Hang gelegene Gebäude verfügt über einen Eingangsbereich an der Hangseite und einen weiteren an der Strassenseite. Über die innenliegenden Laubengänge in den Obergeschossen können alle Wohnungen von beiden Gebäudeeingängen aus erreicht werden. Menschen, die auf einen manuellen Rollstuhl angewiesen sind oder ältere Personen sind auf diese Weise nicht gezwungen, den Hang hinaufzusteigen, um zu den hangseitigen Wohnungen zu gelangen.

(Foto: Hindernisfreie Architektur)

 

Erschliessung des Gebäudes. Seitenwechsel? Bei der Gestaltung eines hindernisfreien Zugangs ist es wichtig, so weit wie möglich die topographischen und städtebaulichen Gegebenheiten zu berücksichtigen, beispielsweise wenn es darum geht zu klären, auf welcher Seite der Hauptzugang liegt. Sonnerie und Briefkastenanlage befinden sich in diesem Fall am höher gelegenen Hauseingang auf der Hangseite. 

Eine zweite Sonnerieanlage am tiefer liegenden Eingang wäre für Besucherinnen und Besucher mit Mobilitätseinschränkung hilfreich.

(Foto: Hindernisfreie Architektur)


Erschliessung des Gebäudes. Das Gewicht der Dinge fällt nicht bei jedem gleich ins Gewicht. 

Unterschiedliche Anforderungen, Materialisierungen und grosszügige Abmessungen führen oft zu einem erheblichen Gewicht der Türen. Für Kinder, Personen mit einer körperlichen Behinderung und ältere Menschen kann dies zu einem Hindernis werden. Hier kann ein kraftunterstützender Öffnungsantrieb den Zugang im wahrsten Sinne des Wortes erleichtern. Der überdachte Eingangsbereich sorgt dafür, dass der Hauseingang wettergeschützt zugänglich ist, was gerade für Personen im Rollstuhl von grosser Bedeutung ist, da das gleichzeitige Halten eines Regenschirms und das Öffnen der Tür nicht möglich ist.

(Foto: Hindernisfreie Architektur)


Erschliessung des Gebäudes. Dank dieser wettergeschützten Situation war es zudem ein Leichtes, einen nahezu stufenlosen Hauseingang zu schaffen. Bei starkem Regen leitet eine Rinne das anfallende Regenwasser ab. Nähere Angaben zu rollstuhlgerechte Schwellendetails sind dem Merkblatt 031 der Schweizer Fachstelle zu entnehmen. 

Ein ebenfalls sehr wichtiger Punkt, der berücksichtigt wurde, ist die Positionierung der Sonnerie und der Gegensprechanlage, die auf einer idealen Höhe zwischen 80 cm und 110 cm liegen. Weiterführende Informationen hierzu finden sich in der Richtlinie «Wohnungsbau hindernisfrei - anpassbar».


(Foto: Hindernisfreie Architektur)


Erschliessung des Gebäudes. Sich willkommen fühlen. Die grosszügige, natürlich beleuchtete Eingangshalle vermittelt eine freundliche Atmosphäre zum Ankommen, Verweilen, Schwatzen etc. Personen im Rollstuhl finden hier ausreichend Bewegungsraum, um zu rangieren, den Lift zu rufen und sich für den Einstieg in die Kabine zu positionieren.  Die unterste Briefkastenreihe liegt auf einer Höhe von weniger als 1,10 m und kann sitzend benutzt werden. Die hier verwendete Schmutzfangmatte ist mit dem Rollstuhl problemlos befahrbar. Borsten-, Kokos- und Brossenmatten sind hingegen nicht geeignet.

(Foto: Hindernisfreie Architektur)


Erschliessung des Gebäudes. Stolperfalle. Die Stufen der flachen Zugangstreppe sind nicht nur für Menschen mit einer Sehbehinderung so gut wie nicht zu erkennen. Eine visuelle Markierung der Stufenvorderkante kann eine deutliche Verbesserung der Sicherheit bewirken.

(Foto: Hindernisfreie Architektur)


Erschliessung des Gebäudes. Bei einer Anordnung in der Mitte wäre der Handlauf sowohl von links als auch von rechts nutzbar und würde die Treppe zusätzlich optisch hervorheben.

(Foto: Hindernisfreie Architektur)


Erschliessung bis zur Wohnung. Rundum hindernisfrei. Zwei Treppenhäuser mit Lift an jeweils gegenüberliegenden Gebäudeenden führen zu Laubengängen, die terrassenförmig um einen zentralen Hof angeordnet sind. Alle Wohnungen sind von hier aus hindernisfrei erreichbar. Mehrere Aufweitungen im Bereich vor den Türen schaffen ausreichend Platz zum Wenden. Der Boden muss aus rollstuhlgerechtem Material ausgeführt sein. Holzböden mit Fugen von maximal 10 mm sind mit dem Rollstuhl gut befahrbar. 

(Foto: Hindernisfreie Architektur)


Erschliessung bis zur Wohnung. Genügend Bewegungsraum. Mit einem Abstand von 60 cm zwischen Türdrücker und Wand steht Personen im Rollstuhl ausreichend Bewegungsspielraum zur Verfügung, um die Tür zwischen Treppenhaus und Laubengang sowohl mit der linken als auch mit der rechten Hand zu bedienen. Das Klingelschild ist hingegen für eine ungehinderte Bedienung aus dem Rollstuhl heraus zu nah an der Wandecke platziert. Der Einsatz einer kraftunterstützenden Öffnungshilfe würde zudem die Benutzung der relativ schweren Tür durch Kinder, ältere Menschen oder Personen mit körperlichen Einschränkungen erleichtern.

(Foto: Hindernisfreie Architektur)


Erschliessung bis zur Wohnung. Es ist zu begrüssen, dass an eine Kontrastmarkierung auf dem Glas gedacht wurde, um die Erkennbarkeit des Türflügels im offenen und im geschlossenen Stand zu gewährleisten. Der Kontrast ist für Menschen mit Sehbehinderung nicht genügend, dies lässt sich aber gut nachbessern.

(Foto: Hindernisfreie Architektur)


Erschliessung bis zur Wohnung. Willkommen zu Hause! 

Mit Nischen vor der Wohnungstür werden schwellenlose Übergänge zwischen unterschiedlichen Bereichen der Privatsphäre geschaffen und Ablageflächen angeboten. Personen im Rollstuhl nutzen diesen Raum, um beim Öffnen der Tür manövrieren zu können. Eine persönliche Gestaltung des Eingangsbereiches durch die Bewohnenden, z.B. das Aufstellen von Pflanzen und Gegenständen auf den Fensterbänken, ist bedauerlicherweise nicht erlaubt. Gerade für mobilitätseingeschränkte Menschen ist die Möglichkeit, sich den wohnungsbezogenen Nahraum aneignen zu können, sehr wichtig für das Gefühl der Selbstwirksamkeit. 

(Foto: Hindernisfreie Architektur)


Erschliessung bis zur Wohnung. Plauderstündchen vor der Haustür. Der Laubengang geht in eine Terrasse über, die zur Erholung und zur Begegnung einlädt. Der Aufenthaltsbereich ist gross genug für unterschiedliche Nutzungen, z.B. auch für das Manövrieren mit Rollstuhl, Rollator, Kinderwagen, etc. Die natürlichen Materialien und die Bepflanzung sorgen für ein gutes Klima und eine angenehme Akustik im Innenhof. 

(Foto: Hindernisfreie Architektur)


Erschliessung bis zur Wohnung. Durch Materialkontraste wird der Hof ohne Höhenunterschiede in verschiedene Bereiche zoniert. Die bekieste Freifläche mit einer stabilisierenden Grundschicht und einer dünnen Deckschicht schafft ein gutes Mikroklima und ist gleichzeitig auch für Menschen im Rollstuhl und mit Rollatoren befahrbar.


(Foto: Hindernisfreie Architektur)


In der Wohnung. Hindernisfreie Übergänge. Verschiedene Materialien wirken als optische "Schwelle“. Der Einsatz von Holzbelägen in Verkehrsflächen ist eine wenig verbreitete Lösung, die jedoch den Vorteil hat, praktisch schwellenlose Übergänge zu ermöglichen, da die wasserableitende Schicht unterhalb der wasserdurchlässigen Holzkonstruktion liegt. 

(Foto: Hindernisfreie Architektur)


In der Wohnung. Stressfreies Ankommen und Losfahren.

Der Eingangsbereich ermöglicht es einer Person im Rollstuhl, ohne Behinderung zu Rangieren und die Gehhilfen zu parken. Einbauschränke sind eine gute Lösung, um den kompakten Eingangsbereich nicht noch zusätzlich durch die Aufstellung von Möbeln zu verkleinern. Lobenswert ist auch der ausreichende Platz seitlich des Türschwenkbereichs, der mindestens 60 cm betragen sollte, um mit Rollstuhl oder Rollator problemlos an die Tür heranzufahren und sie zu bedienen. Dieser Raum ist niemals verschenkt, im Gegenteil, die Schaffung von etwas mehr Freiraum ist gerade im Eingangsbereich immer willkommen.

(Foto: Hindernisfreie Architektur)


In der Wohnung. Keine Spezialküche, aber leicht zu adaptieren!

Das Konzept des hindernisfrei – anpassbaren Wohnungsbaus zeichnet sich gerade durch den Gedanken der standardmässigen Adaptierbarkeit und nicht der Speziallösung aus. Um dies zu erreichen, sind einfache Grundprinzipien zu berücksichtigen.  In diesem Beispiel ist zu erkennen, dass der Bereich vor der Küchenzeile so ausgelegt ist, dass auch Menschen im Rollstuhl sich ungehindert bewegen können. Durch die Platzierung von Herd und Spüle nebeneinander und die Anordnung der Einbauelemente kann die Arbeitsfläche im Bedarfsfall unterfahrbar umgebaut werden. 

(Foto: Hindernisfreie Architektur)


In der Wohnung. Fliessender Verkehr. Alle Durchgangsbreiten bei Türen und Zimmeröffnungen betragen mindestens 80 cm Breite und es bestehen keinerlei Bodenschwellen zwischen den einzelnen Bereichen. Auf diese Weise sind keine zusätzlichen Eingriffe in die Grundstruktur der Wohnung erforderlich, sollte eine Bewohner*in oder ein Besucher*in auf einen Rollator oder Rollstuhl angewiesen sein.

(Foto: Hindernisfreie Architektur)


In der Wohnung. Hindernisfreies und anpassbares Badezimmer. Was muss von vornherein so gebaut werden, dass es auch für Personen im Rollstuhl nutzbar ist? Und was lässt sich später bei individuellen Anforderungen einfach nachrüsten? An diesem Beispiel lässt sich sehr gut zeigen, worauf es bei der Grundausstattung eines hindernisfrei - anpassbaren Badezimmers ankommt: ausreichend Platz vor dem WC und dem Waschtisch und die Vermeidung jeglicher Schwellen und Absätze von vornherein. Weitere Vorkehrungen wie beispielsweise zusätzliche Haltevorrichtungen können nachträglich einfach nachgerüstet werden, wenn Leichtbauwände schon entsprechend vorbereitet sind. 

(Foto: Hindernisfreie Architektur)


In der Wohnung. Ausblick ohne Hindernisse.

Die Erweiterung des Wohnbereichs über die eigenen vier Wände hinaus ist ein wesentlicher Baustein der Wohnqualität und muss allen Menschen ermöglicht werden. Um die Hindernisfreiheit zu gewährleisten, dürfen Fenstertürschwellen nicht höher als 25 mm sein. Es gibt bereits ausgereifte Produkte auf dem Markt, die praktisch keine oder nur eine minimale Schwellenhöhe aufweisen, wie hier gezeigt. Die Wahl, den Balkonboden mit einem Holzbelag zu gestalten, hat den Vorteil, dass der Übergang zum Aussenbereich schwellenlos realisiert werden kann, da sich die wasserableitende Ebene unterhalb der wasserdurchlässigen Holzterrasse befindet. Detaillierte Angaben sind dem Merkblatt 031 «Fenstertürschwellen» der Schweizerischen Fachstelle für hindernisfreie Architektur zu entnehmen.