(Foto: Hindernisfreie Architektur)
Erschliessung des Gebäudes. Keine Sondereingänge - auch nicht bei Umbauten!
Die Ausrichtung des Gebäudes folgt einem klaren «Vorne und Hinten». Der überwiegende Teil der Hauseingänge, die an der repräsentativen Strassenfront liegen, wurde stufenlos angepasst. Für das Zusammengehörigkeitsgefühl und zur Vermeidung von Mehraufwand für mobilitätseingeschränkte Personen ist es sehr wichtig, auch bei Umbauten wenn immer möglich die Haupteingänge hindernisfrei zu gestalten und nicht auf Nebeneingänge zurückzugreifen.
(Foto: Hindernisfreie Architektur)
Erschliessung des Gebäudes. Einladend für alle.
Der durch die Topografie bedingte Höhenunterschied zwischen Gehweg und Grundstück wurde durch eine leichte Neigung der Zufahrt ausgeglichen. Der Eingangsbereich ist grosszügig überdacht. So sind Personen im Rollstuhl beim Einfahren und Rangieren vor Witterungseinflüssen geschützt.
(Foto: Hindernisfreie Architektur)
Erschliessung des Gebäudes. Unzugängliche Oase. Der rückwärtige Aussenraum lädt dazu ein, sich zurückzuziehen, mit den Nachbarinnen zu plaudern oder Aktivitäten nachzugehen, für die in der Wohnung kein Platz ist. Gerade solche Zwischenräume im unmittelbaren Wohnumfeld sind entscheidend für die Lebensqualität. Umso wichtiger wäre es, dass diese Räume für alle Bewohnenden zugänglich sind, was in diesem Beispiel für Menschen im Rollstuhl nicht der Fall ist, da der Zutritt über den Hauszugang nicht stufenlos ist und die Zugangswege auf der Gebäudeseite zu steil sind. Dieser Missstand liesse sich jedoch mit relativ einfachen baulichen Massnahmen beheben, etwa durch den Neubau einer rollstuhlgerechten Rampe. Die neue Richtlinie «Wohnungsbau hindernisfrei - anpassbar» gibt hilfreiche Hinweise für hindernisfreie Anpassungen im Bestand.
(Plan: W2H Architekten)
Erschliessung bis zur Wohnung. Anpassbar - auch hundert Jahre später.
Im Gegensatz zu den meisten älteren Wohnhäusern, bei denen das erste Wohngeschoss ein Halbgeschoss über dem Eingangsgeschoss (Hochparterre) liegt, konnte in diesem Fall der Aufzug problemlos so nachgerüstet werden, dass er direkt und stufenlos vom Haupteingang aus erreichbar ist.
(Foto: Hindernisfreie Architektur)
Erschliessung bis zur Wohnung. In den meisten Treppenhäusern war es möglich, einen Lift mit einer empfohlenen Kabinengrösse von 1.10 m Breite und 1.40 m Tiefe zu installieren. Die Platzverhältnisse vor dem Aufzug sind gut und auch der Abstand zwischen Aufzug und Treppenabgang ist gross genug, um gefahrlos mit dem Rollstuhl zu manövrieren.
(Foto: Hindernisfreie Architektur)
Erschliessung bis zur Wohnung. Neuer Schwellenwert. Die Höhe der neuen Massivholzschwelle liegt unter dem Höchstwert von 25 mm und ist somit auch für Personen im Rollstuhl überwindbar.
(Foto: Hindernisfreie Architektur)
In der Wohnung. Die Grundkonfiguration der renovierten Küche bietet ausreichend Platz für das Manövrieren mit dem Rollstuhl. Das Kochfeld und die Spüle sind nebeneinander angeordnet, was den Arbeitsablauf vor allem für eine auf den Rollstuhl angewiesene Person sehr erleichtert. In dieser Grundkonfiguration kann die Küche leicht angepasst werden, indem die Einbaufront und der Backofen entfernt werden, um den Raum unter der Arbeitsfläche für Rollstuhlfahrer unterfahrbar zu machen.
(Foto: Hindernisfreie Architektur)
In der Wohnung. Das Märchen vom Widerspruch von Denkmalschutz und Hindernisfreiheit.
Die Sanierung denkmalgeschützter Gebäude ist vor allem Teamarbeit - und braucht ein gemeinsames Ziel. So werden die bauhistorischen Qualitäten für alle nutzbar gemacht. Die Zimmertüren als charakteristisches Element hatten bereits eine optimale lichte Durchgangsbreite von 80 cm. Die bestehende Türzarge und dass Türblatt zu belassen und nur die Türschwelle zu entfernen, erwies sich daher für alle Beteiligten als ein sinnvoller und angemessener Eingriff.
(Foto: Hindernisfreie Architektur)
In der Wohnung. Wohnräume, keine Krankenhäuser! Wer sagt, dass hindernisfrei - anpassbare Sanitärräume einer Krankenhaus-Ästhetik folgen müssen? Die Nassräume dieser Sanierung erfüllen die Anforderungen an die Hindernisfreiheit und fügen sich gestalterisch in den historischen Charme der Wohnung und des Gebäudes ein. die Lösung mit einer in den Boden integrierten Dusche unterstreicht darüber hinaus das Gestaltungskonzept der Fussbodenfliesen und schafft eine geräumige und wohnliche Atmosphäre, weit entfernt von den Stereotypen des hindernisfreien Bauens.